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    Projekt ArJuS: Ehrenamtliches Mentoring für Haftentlassene

    Im Auftrag des Hessischen Ministeriums der Justiz, für Integration und Europa führt das Berufsfortbildungswerks des DGB (bfw) seit 2005 das Projekt Arbeitsmarktintegration für jugendliche Strafentlassene (ArJuS)unter modifizierten Zielsetzungen durch.Beteiligt sind die JVAen Rockenberg (jugendliche Inhaftierte), Wiesbaden (Heranwachsende) sowie Frankfurt/M. III (weibliche Jugendliche und Heranwachsende). Als Arbeitsschwerpunkte ergaben sich die Entlassungsvorbereitung, die Unterstützung in einer Nachsorgephase, der Aufbau eines Kooperationsnetzwerkes sowie die Anhäufung und Weitergabe von speziellem Wissen,das in irgendeinem Zusammenhang mit Haftentlassungen steht.Derzeitiger Projektschwerpunkt ist der Aufbau eines perspektivisch landesweiten Mentorennetzwerkes für die Nachsorgephase. Organisatorisch ist das Mentoring an den Verein Holzstraße e.V. der JVA Wiesbaden sowie an den Fliednerverein der JVA Rockenberg angebunden. In halbjährlichem Turnus finden Workshops für die Mentorinnen und Mentoren statt.Es handelt sich hierbei um eine Mischung von organisiertem Erfahrungsaustausch und einschlägigen Expertenvorträgen. In etwa monatlichem Abstand finden lokale Treffen statt; ArJuS selbst gewährleistet permanente Ansprechbarkeit. Zur Ausweitung des Mentorings wird mit externen Organisationen kooperiert (Freiwilligenagenturen, auch Kirchenverbände u.Organisationen des Freizeitbereiches). Besonderes Anliegen ist das Ausloten der Anschlussfähigkeit an die Mehrheitsgesellschaft.

    Fallschilderungen Herr L. ist ein Musterfall für das geglückte Zusammenspiel von Fachdienst und ehrenamtlichem Mentoring. Mit Hilfevon ArJuSkonnte er eineAnschlussausbildung im Einzugsgebiet der Stadt Wiesbadenrealisieren. Die Kostenzusagefür eine Ausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung, die Verhinderung des Rückumzugs in dieBedarfsgemeinschaft der Eltern und der weitere Verbleib in Wiesbaden, die Unterstützung bei der Antragstellung für Grundsicherung und berufliche Förderung, die Vermittlung einer Wohnung sowie eines dem Ausbildungsbeginnvorgeschalteten Praktikums konnten erwirkt werden. Der Mentor (Erwachsenenpädagoge im Ruhestand) hat insbesondere den Besuch eines Abendgymnasiums sowie die Integration auch im Freizeitbereich ermöglicht. Herr L.ist seit 5 Jahren straffrei und studiert nach abgeschlossener Berufsausbildung und dem Erwerb der allgemeinen Hochschulreife Elektrotechnik. Herr P. konnte eine modularisierte Ausbildung während der Haft nach der Entlassungfortführen. Er hatte nach einer Teilqualifizierung die Zwischenprüfung zum Metallbauer absolviert; für den Gesellenbrief reichte die Haftzeit nicht aus. Mit Hilfe eines Mentors(Unternehmensberater) wurde ein Anschlussausbildungsplatz gefunden, so dass der Facharbeiterbrief als Konstruktionsmechaniker erworbenwerden konnte.Über Zeitarbeit gelang zunächst der Berufseinstieg. 2 Jahre späte rbefand sich Herr P. dennoch in erheblichen Schwierigkeiten. Er wandte sich erneut an ArJuS. Angesichts des akuten Bedarfs wurde ein weiteren Mentor mit passendem Einsatzprofil (Mitarbeiter der städtischen Bühnen) vermittelt. Diesem gelang es, drohende Obdachlosigkeit zu verhindern, die innerfamiliäre Problematik zu moderieren und die Bewältigbarkeit der Suchtproblematik zu verbessern. Es gelang auch, erneut eine Zeitarbeit zufinden. Nach Ablauf der jetzt befristeten Stelle als Autoschlosser ist der weitere Werdegang ungewiss. Herr P. ist 4 Jahre straffrei geblieben und will den Kontakt zum Projektweiterhin aufrechterhalten. ArJuSArbeitsmarktintegration für jugendlicheStrafentlassenebfwBerufsfortbildungswerkGemeinnützige Bildungseinrichtung des DGB GmbHGeschäftsstelle Hessen-SiegerlandDr. Lutz Klein(lutzklein@t-online.de; mobil: 0171/5565035)Julia Lozan (lozan@foerderverein-jva-holzstrasse.de; mobil:0162/9525916)c/o JVA Wiesbaden,Holzstraße 29, 65197 Wiesbaden

    Online seit 13. Februar 2019

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