Heimat- und Geschichtsverein Oberzent
Der Verein hat den Zweck: 1. Natur und Kultur im Bereich der Oberzent zu erforschen und 2. Kulturgut zu sichern, zu dokumentieren und entsprechende Veröffentlichungen zu unterstützen.
Museum der Oberzent mit Freigelände
Das Museum befindet sich in einem Haus, welches unmittelbar nach dem Stadtbrand von 1810 auf dem alten Untergeschoss wieder erbaut wurde. Im Haus lebte zu dieser Zeit ein Tuchmacher mit Familie. Es wurde 1988 durch die Stadt Beerfelden erworben und 1992 dem Heimat- und Geschichtsverein Oberzent e.V. für ein Museum zur Verfügung gestellt.
Das Museum widmet sich der Stadt- und Regionalgeschichte sowie der ländlichen Alltagskultur. Eine Bilddokumentation informiert über die sogenannte „Schellekattel“, die ab 1904 Personen (bis 1954) und Güter (bis 1964) zwischen Beerfelden und Hetzbach beförderte.
Im EG vermittelt ein „Tante Emma Laden“ aus der Zeit um 1900 mit seinen unzähligen Schubladen und Emailleschilder die Vielfalt des damaligen Warenangebotes.
Bis ins 19. Jh. gab es bei uns viele Handwerker, die ihren Lebensunterhalt selten allein durch ihre Arbeit bestreiten konnten und fast immer auch nebenbei eine kleine Landwirtschaft betrieben haben.
Das Museum zeigt eine kleine Auswahl dieser Berufe, ebenso längst nicht mehr gebräuchliche landwirtschaftiche Gerätschaften. „Es brennt uns auch unter den Nägeln“, beim Rundgang durch das Museum, Ihnen den Ursprung, vieler Sprichwörter und Redewendung zu erklären.
Bis zur Erfindung der Maschinen war die Textilherstellung eine wichtige Einnahmequelle in unserer Region. Einen Tuchmacher oder Weber konnte man fast in jedem 2. Haushalt finden. Die Textilherstellung wird im OG, von der Wolle zum Faden und Leinen veranschaulicht, Die darauf folgende Auswanderung ist ebenso dargestellt.
Auch Exponate und Erklärungen über die Diamantschleiferei, welche im 20. Jh. viele Arbeitsplätze, auch in der Oberzent sicherte, ist zu sehen.
In der Küche fühlt man sich in die erste Hälfte des 20. Jh. versetzt. An die Bedeutung und Nutzung von Lederschuhen, die früher vor allem auf dem Feld und im Wald getragen wurden, erinnert eine Schusterwerkstatt.
Im OG sind Werkzeuge und Erzeugnisse einer Sattlerwerkstatt zu besichtigen. Die in der „Gud Stub“ ausgestellten Trachten vermitteln Einblicke in die historischen Kleidungsformen der Region. Eine „Waldecke“ widmet sich der Waldwirtschaft mit „Rennekloppe“, der Gerberlohegewinnung.
In den Kellerräumen wird die Verarbeitung, Konservierung und Lagerung von Lebensmitteln in vergangenen Zeiten veranschaulicht.
Auf dem Freigelände sind geologische Exponate aus dem Buntsandstein des Odenwaldes, vom Rohmaterial aus dem Steinbruch, bis zu dessen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zu besichtigen. Im oberen Bereich des Geländes befinden sich u. a. der Nachbau eines Rennofens (Ofen zur Verhüttung von Erz).
Ein Säulengöpel, dies ist eine Kraftmaschine, bei der Tiere als „Motor“ dienten und so über Wellen landwirtschaftliche Maschinen, bis Mitte des 20. Jh., antrieben.
In der Feldscheune sind land- und forstwirtschaftliche Geräte zu sehen. Früher wurde mit Hand gemäht, gedroschen, gepflügt, gesät. Durch die moderne Technik sparen die Landwirte viel Zeit und Kraft. Auch was zur Imkerei gehört, kann man hier anschauen.
Das Freigelände ist immer zugänglich, das Museum von Mai – Okt., So. 14 – 16,30 Uhr, Do. 14 – 16 Uhr, oder nach tel. Vereinbarung Tourist-Info 06068 7590520, e Mail: info@beerfelder-land.eu, (Tel. 06068 – 1243, od. 1339, od. 1053 od. 658)
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